Historie

Die MS Störmthal gehört zu einem Schiffstyp, welcher ursprünglich als Fischereischiff gebaut wurde. Ein sogenanntes Plattbodenschiff wurde während der Fischerzüge des letzten Jahrhunderts in den großen Flussmündungen zur Nordsee eingesetzt. Von den im Strom ankernden Schiffen wurden die Netze ausgebracht. Außerhalb der Fangsaison auf den Flüssen waren die Schiffe im angrenzenden Wattenmeer und in der Nordsee unterwegs.

Mit dem Rückgang der Fischbestände wurden die Botter, Aal- und Waalschokker ausgemustert. Einige dieser äußerst robusten Schiffe kamen in private Hand und überdauerten als Privatyachten die Zeit.

Das ehemals auf den Namen “Ruth Marie” getaufte Schiff gelang so in das Mittelmeer. 2012 wechselte die Ruth Marie den Eigner. Im Februar 2013 überführte Kapitän Hartmut Schädlich zusammen mit Heinz Schleker und Harald Zygann das Schiff über 1600 km von Griechenland nach Slowenien. Von dort erfolgte der Transport per LKW an den Störmthaler See, wo der Motorsegler nach gründlicher Restauration mit neuem Namen als Fahrgastschiff eingesetzt wird.

Eine Besonderheit ist die Antriebslösung der MS Störmthal mit einem sogenannten Schottel-Ruderpropeller. Dieser bildet eine Kombination aus Antrieb und Steuerung des Motorseglers in einer Baueinheit im Gegensatz zu einer konventionellen Innenbordinstallation. Der Propellerschub wird konstant über das Schwenken der Gondel um bis zu 360° gewährleistet. Die Antriebsleistung steht dabei bei jeder Gondelstellung zur Verfügung.

Technische Daten der MS Störmthal

Schiffstyp: Volendamer Botter
Baujahr: um 1900 in Volendam/Holland
Antrieb: 6 Zylinder Mercedes Motor mit 100 PS
Antriebslösung: Schottel-Ruderpropeller
Segelfläche am Wind: 90 Quadratmeter
Reisegeschwindigkeit: 7kn
Verdrängung: 23 Tonnen
Länge über alles: 17,20 Meter
Breite: 4,57 Meter
Tiefgang: 1,2 Meter